Das Haus mit den malerischen, auf Steinsäulen gestützten, Bogengängen bildet das am häufigsten fotografierte Bauwerk am Markt von Leszno. Das zweistöckige Gebäude mit dem bewohnten Dachgeschoss ist im Barockstil gehalten.
Das Haus mit der Nummer 29 ist das älteste Gebäude am Markt. Es wurde wahrscheinlich im Jahr 1634 errichtet. In den ersten Plänen und städtischen Unterlagen wurde es als Gebäude mit der Nummer 3 geführt. Den Großteil der Bebauung des Markts bilden Häuser, die in den Jahren 1870-1914 errichtet worden sind. Aus der Zeit vor dem Großbrand in Leszno im Jahr 1790 sind im unveränderten Zustand nur wenige Barockhäuser mit charakteristischen Giebelfassaden vorhanden. Eines von ihnen bildet eben dieses einzige erhaltene Haus mit Bogengängen von ursprünglich mehreren Gebäuden, die an der östlichen Marktfront aneinandergereiht waren.
Das Gebäude hat überwiegend seine ursprüngliche Form mit einer vierachsigen Fassade mit einem auf Säulen gestützten Bogengang sowie einem Tonnen- und Kreuzgewölbe beibehalten. Gedeckt ist es mit einem Krüppelwalmdach. Es besitzt ein Obergeschoss mit einer gleichmäßigen Gliederung, die von einem schönen Gebälk gekrönt wird, und Füllungen unter den Fenstern. Dort sind wunderschöne Mosaikfenster aus dem Jahr 1905 erhalten geblieben. Der Giebel des Hauses wird durch die Pilaster und die großen Giebelseiten gegliedert und mit einem Gesims abgeschlossen. Die Seitenfassade besitzt acht Achsen und eine ähnliche Unterteilung des Obergeschosses.
Das Haus bildete von Anfang an ein Wohngebäude mit rückwärtigem Anbau. Einer der ersten Eigentümer war der Steuereintreiber Nikodem Paprocki.
1817 kaufte das Haus für 5000 Taler der Bierbrauer Karol Ludwik Tieke. Nach seinem Tod im Jahr 1825 erbte die Witwe Anna Regina Tieke das Vermögen.
Weiterer Eigentümer des Hauses war ab 1837 der Kaufmann Mark Ornstein und zehn Jahre später gehörte es bereits dem Müller Jan Gotfryd Tschopke und seiner Frau Ernestyna.
1849 kam das Vermögen in die Hände des Destillateurs Edward Arndt, der sicherlich der spätere Schwiegersohn von Tschopke war. Das Haus wurde von seiner Witwe Maria Julia Arndt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts grundlegend umgebaut. 1885 übernahm die Immobilie Herman Arndt, ein weiterer Destillateur, der die Arbeiten fortsetzte.
Wahrscheinlich wurde das Haus verbreitert, die Schenke mit der Theke wurde vergrößert, es entstanden das Krüppelwalmdach und zwei Kammern auf der Vorderseite des Dachgeschosses. Ebenfalls wurde das gesamte Hintergebäude um ein Stockwerk erhöht. Ab 1890 verwaltete Antoni Kuśnierski mit seiner Frau Maria das Anwesen.
Im Mai 1905 wurde auf einem Bauplan, der sich auf den Abbruch von Trennwänden bezog, der Kaufmann Ferdynand Stolpe als Eigentümer angegeben. Im Erdgeschoss wurden eine Bier- und Weinstube sowie Toilettenräume eingerichtet und im Obergeschoss waren ein Restaurant und ein Hotel mit schönen Mosaikfenstern geplant. Pächter des Lokals war ab 1916 Stanisław Matyaszczyk, der sich auf den Handel mit Wild, Geflügel und Fischen spezialisierte. 1935 übernahm die Firma Emil Schneiders, des Eigentümers einer Brauerei und Malzfabrik in Leszno, das Objekt.
Drei Jahre später erhielt es der Gastwirt und Destillateur Franciszek Kubiak.
1953 wurde das Gebäude verstaatlicht. 1961, 1973 und 1977 wurde es geringfügig renoviert. Seit 1995 verwaltete die Gesellschaft Tempo das Objekt.
Gegenwärtige Eigentümer des Grundstücks sind seit 2007 Iza und Adam Kenkel, die vom wunderschönen Gebäude fasziniert sind. Sorgfältig restauriert, beherbergt es im Einklang mit der über 100-jährigen Tradition das Hotel und Restaurant WIENIAWA.
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